Dies Academicus 2025

Das Rektorat und der Senat der Universität Wien laden anlässlich der 660. Wiederkehr des Jahrestages der Gründung der Alma Mater Rudolphina Vindobonensis am 12. März 2025 herzlich zur Akademischen Feier sowie zur Public Lecture von Emmanuelle Charpentier, Nobelpreisträgerin für Chemie 2020, am 11. März ein.

Livestream am 12. März ab 11:00 Uhr

Um 11:00 Uhr beginnt der Festakt zum 660 Jahr Jubiläum mit Verleihung des Ehrendoktorats an Emmanuelle Charpentier, zwei Promotionen sub auspiciis sowie Verleihung von fünf Ehrensenator*innen-Würden.

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Die Veranstaltungen im Überblick

11. März

12. März

  • 9 Uhr: Kranzniederlegung am Grabe Herzog Rudolphs IV., des Stifters, im Stephansdom
  • 11 Uhr: Festakt mit Verleihung des Ehrendoktorats an Emmanuelle Charpentier, zwei Promotionen sub auspiciis sowie Verleihung von fünf Ehrensenator*innen-Würden
  • 12:45 Uhr: Enthüllung der Installation "Nobelpreis und Universität Wien – Gruppenbild mit Fragezeichen, die Erweiterung" mit Emmanuelle Charpentier, Nobelpreis für Chemie 2020, und Anton Zeilinger, Nobelpreisträger für Physik 2022
  • 15 Uhr: Gamechanger Quantenforschung: Kaffee & Kuchen mit Aha-Effekt
  • 16 Uhr: Benefizkonzert zugunsten ukrainischer Flüchtlinge

Anmeldung Programmpunkte Dies Academicus


11. März


17 Uhr: Public Lecture von Emmanuelle Charpentier

Die Universität Wien verleiht Emmanuelle Charpentier am Dies Academicus das Ehrendoktorat. Aus diesem Anlass hält die Nobelpreisträgerin in Chemie 2020 eine Public Lecture am University of Vienna Biology Building in englischer Sprache. Charpentier erarbeitete Grundlagen ihrer bahnbrechenden Forschungen zur Genschere CRISPR-Cas9 während ihrer Zeit an der Universität Wien (2002-2009).

Titel der Public Lecture:
A fascinating journey to CRISPR-Cas: the revolution in gene-editing technology

Over the past decade, research into the biology and applications of CRISPR-Cas systems has become one of the most dynamic and evolving fields in the life sciences, with great promise for future biotechnical and biomedical developments. 

CRISPR-Cas is originally an RNA-mediated immune system that has evolved in bacteria and archaea into multiple systems whose function is to protect these microorganisms against invasion by mobile genetic elements such as viruses (phages). Decoding the detailed mechanism of one of the CRISPR-Cas systems - CRISPR-Cas9 - in the pathogenic bacterium Streptococcus pyogenes has led to the development of a transformative technology in the biological sciences, enabling rapid and efficient targeted genome editing and engineering, chromosome tagging and gene regulation in a wide variety of cells and organisms. The RNA-programmable CRISPR-Cas9 tool is efficient, versatile, easily programmable and has been widely adopted by the scientific community. Originating in the evolution of the microbial world, the CRISPR technology now enables us to study the evolution of life in many other varieties of cells and organisms. 

I will take you on a journey through the discovery of the CRISPR-Cas9 mechanism and its development as a revolutionary genome engineering technology with numerous applications in the life sciences and medicine, and recall a few memories from my research period in the Max Perutz Labs at the University of Vienna.

Emmanuelle Charpentier im Labor. Fotocredit: Hallbauer & Fioretti

Emmanuelle Charpentier, Nobelpreisträgerin für Chemie 2020, im Labor. Fotocredit: Hallbauer & Fioretti

Kurzbiografie
Emmanuelle Charpentier kam 2002 als Gastprofessorin an die Universität Wien, wo sie sich 2006 habilitierte und anschließend bis 2009 an den Max Perutz Labs (ein Joint Venture der Universität Wien mit der Medizinischen Universität Wien) als außerordentliche Professorin forschte. In dieser Zeit entdeckten sie und ihr Team tracrRNA und untersuchten den CRISR-Cas9-Mechanismus, der letztendlich zur Grundlage für die CRISPR-Cas9-Technologie wurde, für die sie 2020 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Die Entdeckung der CRISPR/Cas9-Genschere hat die molekularbiologische Forschung transformiert und eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten in Medizin und Biotechnologie. Nach Stationen in Umeå, Schweden (2009-2017), Hannover sowie Braunschweig (2013-2015) folgte Charpentier 2015 dem Ruf an das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Seit 2018 ist sie Gründungsdirektorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene. Außerdem ist sie Honorarprofessorin an der Humboldt-Universität zu Berlin.

In dieser Zeit legte sie den Grundstein für die bahnbrechende Entwicklung der CRISPR-Cas9-Technologie, für die sie und ihre Kollegin Jennifer Doudna im Jahr 2020 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurden. Diese Entdeckung hat die Forschung revolutioniert und eine breite Palette von Anwendungen in der Medizin, Landwirtschaft und Biotechnologie eröffnet. 

Nach Stationen an der Universität Umeå in Schweden, an der Medizinischen Hochschule in Hannover sowie dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig folgte Charpentier 2015 dem Ruf an das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Seit 2018 ist sie Gründungsdirektorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene. Außerdem ist sie Honorarprofessorin an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Der Webstream geht in Kürze online.


12. März

9 Uhr: Kranzniederlegung im Stephansdom


11 Uhr: Festakt

Livestream

Verleihung des Ehrendoktorats an Emmanuelle Charpentier

Sebastian Schütze, Rektor der Universität Wien, verleiht Emmanuelle Charpentier, Nobelpreisträgerin für Chemie 2020 und Leiterin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene in Berlin, das Ehrendoktorat der Universität Wien. Die Laudatio hält Sylvia Knapp, Leiterin der Abteilung Infektionsbiologie der Medizinischen Universität Wien.

  • Emmanuelle Charpentier arbeitete und forschte von 2002 bis 2009 an der Universität Wien. In dieser Zeit legte sie den Grundstein für die bahnbrechende Entwicklung der CRISPR-Cas9-Technologie, für die sie im Jahr 2020 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde. Charpentier ist derzeit wissenschaftliche und geschäftsführende Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene (MPUSP) in Berlin.


Promotio sub auspiciis und Überreichung der Urkunden

  • Nicolai Amann maturierte 2010 am Joseph-Haydn-Realgymnasium in Wien. Im Anschluss an seinen Zivildienst absolvierte er zunächst ein Bachelor- und ein Masterstudium in Statistik und Wirtschaftsmathematik an der Technischen Universität Wien – er graduierte 2018 mit Auszeichnung. Anschließend nahm Amann das Doktoratsstudium der Statistik an der Universität Wien auf, welches er 2023 mit Bestnoten abschloss. Seine Masterarbeit und seine Dissertation wurden von der Österreichischen Statistischen Gesellschaft (ÖSG) ausgezeichnet. 2024 erhielt er den Bank Austria Forschungspreis. Seit 2023 forscht und lehrt Amann als Postdoc am Institut für Statistik und Operations Research der Universität Wien im Bereich der Risikoquantifizierung von Algorithmen.
  • Jakob Reiffenstein maturierte 2013 an der Sir Karl Popper Schule in Wien. Anschließend absolvierte er das Bachelor- und Masterstudium der Technischen Mathematik an der TU Wien. Beide Studien schloss er mit Auszeichnung ab. Seine Masterarbeit wurde 2020 mit dem Diplomarbeitspreis der Stadt Wien ausgezeichnet. Darauf folgte das Doktoratsstudium an der Universität Wien, das er 2023 mit Bestnoten abschloss. In dieser Zeit war Reiffenstein auch Studierendensprecher der Vienna School of Mathematics. Seit 2023 forscht er mit einem Sverker Lerheden Fellowship als Postdoc an der Universität Stockholm, sein Fachgebiet umfasst Operatortheorie und komplexe Analysis.

 

Verleihung der Ehrensenator*innen-Würde

  • Gabriele Kucsko-Stadlmayer, die 2011 zur Professorin für Staats- und Verwaltungsrecht ernannt wurde, war Mitglied zahlreicher Gremien der Universität Wien, unter anderem als Vorsitzende der Schiedskommission von 2006 bis 2013 und als Vorsitzende des Senats von 2013 bis 2015. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit kann sie auf eine erfolgreiche Karriere als Höchstrichterin zurückblicken. Von 1995 bis 2015 war sie Ersatzrichterin am österreichischen Verfassungsgerichtshof (VfGH). 2015 wurde sie von der Parlamentarischen Versammlung des Europarates zur Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg gewählt, wo sie bis 2024 tätig war. Von 2022 bis 2024 war sie Präsidentin einer der fünf Sektionen des EGMR und wurde zuletzt zur Vizepräsidentin des Gerichtshofs gewählt. Seit dem Ende ihres richterlichen Mandats ist sie als Beraterin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen in verfassungsrechtlichen Fragen tätig.
  • Eva Nowotny hatte von 2013 bis 2023 den Vorsitz des Universitätsrates der Universität Wien inne und kann vor dieser Funktion auf eine langjährige Karriere als Diplomatin zurückblicken, u.a. als österreichische Botschafterin in Frankreich, Großbritannien und den USA, sowie als außenpolitische Beraterin des Bundeskanzlers und Sektionschefin des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten. Dabei legte sie stets großen Wert auf den wissenschaftlichen Austausch und die Verbindung von Österreich mit der Welt.
  • Gerhard Mayr hat die Leitung der Universität Wien als Vorsitzender des Scientific Advisory Boards von 2019 bis 2023 und darüber hinaus bei zentralen Fragen zur strategischen Entwicklung beraten. Seit über 20 Jahren prägt er als Vorstandsmitglied den Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefond (WWTF) und trägt damit auch zur Weiterentwicklung und Konkurrenzfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Wien und der Universität Wien bei. Mayr ist Absolvent der ETH Zürich (Dipl.-Ing. chem.) sowie der Stanford Graduate School of Business (MBA). Er war 32 Jahre, bis 2004, als Executive Vice President, Global Operations, beim Pharmakonzerns Eli Lilly & Company tätig und anschließend Aufsichtsratsmitglied einer Reihe internationaler Konzerne, u.a. bis 2017 Chairman von UCB.
  • Nicola Roehlich war von 1983 bis 2024 in vielfältigen Funktionen juristisch für die Universität Wien tätig und hat die Übergänge vom UOG 1975 auf das UOG 1993 sowie den Weg in die Autonomie durch das UG 2002 mitgestaltet. Von 2001 bis 2003 war sie Leiterin der Rechtsabteilung sowie ab 2004 bis 2024 Leiterin des Büros des Senats. Gerade die Ausgestaltung des Zusammenspiels zwischen den drei obersten Organen und deren Büros wurde durch ihren großen persönlichen Einsatz mitgeprägt.
  • Ilse Schrittesser forschte und lehrte von 2004 bis 2023 im Bereich der Schul- und Unterrichtsforschung sowie der Professionalisierungsforschung und Kinderrechte, ab 2014 als Professorin am Zentrum für Lehrer*innenbildung und an der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft. In zahlreichen Funktionen hat sie den Umbau der Studienarchitektur begleitet und an der Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung mitgewirkt. Von 2010 bis 2020 war sie Executive Editor des  Journals für Lehrer*innenbildung. Ilse Schrittesser war Mitgründerin und Sprecherin der Plattform Lehrer*innenbildung und hat die schwierige Aufgabe der Studienprogrammleiterin für Lehrer*innenbildung von 2016 bis 2023 mit großer Sorgfalt und zahlreichen Innovationen ausgeführt.


Großer Festsaal, Universität Wien, 1010 Wien, Universitätsring 1


Es wird angestrebt, die Veranstaltung nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Events auszurichten. 


12:45 Uhr: Enthüllung "Nobelpreis und Universität Wien"

Die neu adaptierte Installation "Nobelpreis und Universität Wien – Gruppenbild mit Fragezeichen" wird in Anwesenheit von Emmanuelle Charpentier, Nobelpreis für Chemie 2020, und Anton Zeilinger, Nobelpreis für Physik 2022, sowie des Künstler*innenduos Bele Marx & Gilles Mussard enthüllt.

Aula, Universität Wien, 1010 Wien, Universitätsring 1

Nobelpreis und Universität Wien – Gruppenbild mit Fragezeichen, Aula der Universität Wien. Fotocredit: Barbara Mair

Nobelpreis und Universität Wien – Gruppenbild mit Fragezeichen, Aula der Universität Wien. Fotocredit: Barbara Mair


15 Uhr: Gamechanger Quantenforschung: Kaffee & Kuchen mit Aha-Effekt

Tauchen Sie mit unseren Expert*innen in die Welt der Quantenforschung ein und lassen Sie sich von unseren Expert*innen in Kurzvorträgen anschaulich erklären, wie Quantenforschung unseren Alltag revolutionieren wird.

  • Dorian Schiffer, IQOQI Vienna (ÖAW) & Quantum Information and Foundations of Physics (Universität Wien)
  • Beatrix Hiesmayr, Quantum Phenomena at High and Low Energies (Universität Wien)
  • Philip Walther, Quantum Information Sciences and Quantum Computation & Forschungsverbund Quantum Aspects of Space Time (Universität Wien)

Moderation: Eva Stanzl, Wiener Zeitung

Kaffee, Kuchen & Gebäck
 
BIG-Hörsaal, Universität Wien, 1010 Wien, Universitätsring 1

Wichtiger Hinweis: Diese Veranstaltung sowie die an diesem Tag angebotenen Führungen an diversen Standorten der Universität Wien sind in erster Linie den Universitätsangehörigen (weitere Infos für Mitarbeiter*innen im Intranet) und Absolvent*innen der Universität Wien vorbehalten.

Neue Regeln, neues Spiel: Wie verändert Quantenforschung unsere Wirklichkeit?

Neue Regeln, neues Spiel: Wie verändert Quantenforschung unsere Wirklichkeit?


16 Uhr: Benefizkonzert zugunsten ukrainischer Flüchtlinge

Das Benefizkonzert wird von den Fakultäten für Informatik und Chemie in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Pfarre St. Barbara organisiert und von Studierenden sowie Lehrenden beider Fakultäten gestaltet.
 
Carl-Auer-von-Welsbach-Hörsaal an der Fakultät für Chemie, Innenhof Boltzmanngasse, 1090 Wien